Die 80er-Jahre
So funktioniert die Azimutregelung:
Die dem rechten Kanal zugeordnete Cassettenspur
tastet der Dragon nicht mit einem üblichen, sondern
mit einem zweigeteilten Magnetsystem ab. Bei kor-
rektem Azimut liefern beide Spulenpaare identische,
phasengleiche Signale. Steht der Kopf nicht senk-
recht zum Band, dann werden die beiden Spurhälf-
ten phasenverschoben abgetastet. Diesen Phasen-
unterschied wertet die Regelelektronik aus. Das
nur Frequenzen oberhalb 3 kHz durchläßt. Der an-
schließende Begrenzerverstärker formt aus den
Musiksignalen Rechtecke, deren Phasendifferenz
dann verglichen wird und zur Ansteuerung des
Stellmotors dient.
(*)
(b)
Phase deviation
Phase deviation
höhenfreundlichen
Seite
lie-
gen, damit Nakamichi-Aufnah-
men bei der Wiedergabe auf
Fremdgeräten nicht dumpf klin-
gen. Wenn man den Dragon
beim
Bias-Einmessen
genau
bis zur Nullanzeige kalibriert,
kommen die Höhen eher etwas
zu kurz. Wir empfehlen des-
halb, beim Bias-Abgleich bis
zur zweiten LED oberhalb der
„Cal“ -Marke aufzudrehen. Die
Dynamik wird durch diese et-
was geringere Vormagnetisie-
rung
nicht ungünstig
beein-
flußt.
Kleine Schwächen der
LED-Anzeige
Ansonsten liefert der Dragon
wünschenswert
glatte
Über-
Band-Frequenzgänge bei allen
Autnahme-Wiedergabe-Frequenz
gang Fe-Bond
Daten und Meßwerte
'Normmessung
Cassettenrecorder Nakamichi Dragon
Gleichlaufschwankungen
'Drehzahtabweichung Bandanfang/Bandende
Endabschaltung innerhalb
•nachOIN
*0.05%
linear
1
0.11 %
0%
0.5 s
Dynamik (über ,,L in e ')
Gerauschspannungs
Hohen
mit Dolby B/Dolby C
abstand
dynamik
Eisenoxid (IEC 1)
66,5/73,0dB
57.0/66.5dB
Chromdioxid (IEC II)
69.5/76,0 dB
59.5/69.0 dB
Metallband (IEC IV)
70.5/77,5 dB
61.0/71.0 dB
'Frequenzgang Aufnahme - Wiedergabe
(ohne NR/mil Dolby B/m il Dolby C)
Eisenoxid (IEC 1). Chromdioxid
(IECII). Metallband (IECIV)
siehe Diagramme
'Wiedergabefrequenzgang 120 und 70 *is
siehe Diagramm
Ubersprechdampfung Stereo 1 kH z/8kHz
44/37 dB
Aussteuerungssteller Gleicblautfehler max
1.3 dB
Anschlußwerte
Emgangsempfindlichkeit/ impedanz
Ausgangsspannung (bei Bezugspegel)/
-impedanz
Vorband-Rauschabstand
Line
90 nr»V/36 kOhm
Line 1300 mV/2.2 kOhm
Line
84 dB
Abmessungen (B x H x T)
45x t4 ,5x30.5cm
Ungefährer Handelspreis
4000,- DM
Ausstattung:
Servo-Lautwerk. Hinterbandkontrolle. Einmeßmoglichkeit mit
Testschallung, automatische Azimutjustage, Auto-Reverse Auto-Fader.
Ausgangspegelsteller. Kopthorerausgang. Timer-Schalter. Nullstop
Bandsorten, selbst bei einge-
schalteter
Rauschunterdrük-
kung.
Die
Aussteuerungsanzeige
löst
mit
ihren
ein-Dezibel-
Aufnehme-Wiedergabe-Frequenz-
gang Cr-Band
Wledergabef requenzgang ab Be-
zugsband lEC-Fe, rechter Kanal ge-
strichelt. Identischer Verlauf auch bei
lEC-Cr
Rauschspektrum in Terzen bei IEC-
Chromband. Oie zweite Kurve von
unten zeigt den Rauschanteil des
Wiedergabeverstärkers mit Dolby B
Schritten
im
Vollaussteue-
rungsbereich recht fein auf und
sie hat genügend Reserve nach
oben. Die LEDs dürften aller-
dings
etwas
flinker
anspre-
chen: Die Einschwingzeit be-
trägt
immerhin
40
Millise-
kunden.
Unschön ist auch, daß Bässe
weniger empfindlich angezeigt
werden, als Mitten und Höhen.
Der Master-Steller weist mit-
telmäßige Synchronfehler auf,
die aber dank des präzisen
„Auto Fader“ nicht ins Gewicht
fallen. Noch etwas rauschärmer
könnte der Vorbandpfad sein.
Die
Eingangsimpedanz
hängt von der Position der Aus-
steuerungssteller ab, bei mitt-
lerer
Einstellung
beträgt sie
ausreichende 80 Kiloohm.
Solche Details können aber
nichts daran ändern, daß sich
der
Dragon
nach
unserer
Punktwertung in der äußerst
raren absoluten Spitzenklasse
Aufnahme-Wledergabe-Frequenz-
gang Matallband
plaziert. Seine Qualität trifft in
allen wichtigen Eigenschaften
voll ins Schwarze.
Und mehr noch: Die Azimu-
tregelung macht den Dragon
zum herausragendsten Recor-
der-Ereignis der frühen achtzi-
ger Jahre. Sie beseitigt den
letzten Schwachpunkt der Cas-
settentechnik mit Mitteln, die im
Zug der Zeit liegen: Man denke
an die Tonarmnachführung bei
Tangential-Plattenspielern
oder gar an die aufwendige
Spurkontrolle bei CD-Playern.
Dazu gibt es jetzt ein Pendant
bei Cassettendecks. Dies eb-
net den Weg für eine Technik,
die uns wohl noch dieses Jahr
ins Haus stehen wird: PCM auf
Compact-Cassette.
Ulrich Wienforth
STEREO 67
30 JAHRE STEREO
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